Berufsvorbereitung: Bildungszentrum wählt einen neuen Vorstand
 
WOLFEN/MZ/CKR. Auf ihrer 16. Jahresmitgliederversammlung am Mittwochabend in Wolfen haben die Mitglieder des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld einen neuen Vorstand gewählt sowie den Haushaltsplan für das kommende Jahr beschlossen.
 
Den Vorsitz behält Jürgen Heil vom Berufsvorbereitungszentrum Wolfen, sein Stellvertreter ist Gerhard Hyna, Geschäftsführer des Bitterfelder Unternehmens System-Instandsetzung und Service GmbH (SIS). Der Plan des Geschäftsjahres 2007, stellten die Mitglieder des Bildungszentrums fest, ist erfüllt, das Hauptgeschäftsfeld Erstausbildung weiter gestärkt worden. "Wir sind gut aufgestellt für die Zukunft", so Heil. 145 Auszubildende sind im vergangenen Jahr zur Abschlussprüfung zugelassen worden, 144 von ihnen haben bestanden. Zwei haben die Ausbildung sogar als "Beste der IHK" abgeschlossen, eine Auszeichnung, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau für die Besten in der Berufsausbildung vergibt. In diesem Jahr haben vier Azubis von insgesamt 144 diese Auszeichnung erhalten.
 
Auch die Anzahl der Arbeitsunfälle ist äußerst niedrig. So ereignete sich im vergangenen Jahr ein einziger. "Das zeugt von hoher Sicherheit am Arbeitsplatz und einem verantwortlichen Umgang miteinander", erklärte Heil.
 
Das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld, das im kommenden Jahr sein 15-jähriges Bestehen feiert, hat derzeit 54 Mitgliedsfirmen; allein in diesem Jahr kamen neun hinzu. Gegründet wurde die Einrichtung damals von 19 Firmen. Derzeit sind hier 460 Lehrlinge eingeschrieben.
 
Deren Erstausbildung erfolgt im Verbund, das heißt, Bildungszentrum und Unternehmen ergänzen sich, wenn der Ausbildungsbetrieb bestimmte Ausbildungsinhalte aufgrund seiner Geschäftsprozesse nicht vermitteln kann. Zwischen 80 und 100 Betriebe, vor allem aus dem Chemiepark und der näheren Region, lassen ihre Azubis hier ausbilden. Angeboten werden 38 Berufe.
 
Das Bildungszentrum ist zudem Dienstleister bei Aus- und Weiterbildung für Unternehmen am Standort sowie im Auftrag der Agentur für Arbeit wie auch der Arge. Seit Gründung des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld im Jahr 1994 sind von den Mitgliedsfirmen bislang 3,6 Millionen Euro investiert worden.
 

 
Schüler informieren sich bei Bayer über Ausbildung und Beruf
 
Chemiekant Oliver Pitack (li.) gibt Besuchern Einblicke ins Berufsbild. (Foto: MZ)BITTERFELD/MZ. Aus Thüringen hat sich Maria Heidenreich auf den Weg gemacht nach Bitterfeld zu Bayer. Hier hat am Mittwoch die inzwischen achte Ausbildungsmesse unter dem Motto "Azubis werben Azubis" stattgefunden.
 
Anliegen ist es, Schülern die Berufe beim Unternehmen Bayer Bitterfeld vorzustellen und ihnen die Möglichkeit zu geben, bei Betriebsrundgängen auch einen Blick auf die Produktionsanlagen zu werfen. "Je besser die künftigen Azubis vorher informiert sind über das, was sie hier erwartet, umso geringer ist die Wahrscheinlichkeit, die Ausbildung abzubrechen, weil sie sich in der Wahl des Berufs geirrt haben", erklärt Geschäftsführer Hans-Joachim Raubach.
 
Maria Heidenreich aus Artern, die jetzt die zehnte Klasse besucht und Chemielaborantin werden will, hat sich bereits bei Bayer für den Eignungstest beworben. "Ich habe Hoffnung", sagt die junge Frau, "dass es was wird." Gesprochen hat sie schon mit den Azubis am Stand - mit Oliver Pitack, Jane Müller und Christine Rehde. "Wer hier Fuß gefasst hat", sagt Jane, "hat gute Chancen." "Ich würde jedem zuraten. Die Ausbildung ist sehr abwechslungsreich", betont Christine und verweist auf die interessanten Seiten im Lehrlabor des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld, mit dem Bayer kooperiert. Für die beiden jungen Frauen und auch für Oliver ist mit dem Abschluss der Lehre noch nicht das Ende der Qualifizierung erreicht. Ein Meisterlehrgang oder ein Studium? Oliver wiegt den Kopf. "Chemikant bleiben mein Leben lang - nee. Da geht noch ein bisschen mehr", sagt er.
 

Bildungszentrum Bitterfeld-Wolfen eröffnete das neue Schuljahr
 
Olaf Richardt, Geschäftsführer des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld, begrüßte die Lehrlinge, die ihre Ausbildung beginnen. (MZ-Foto: Thomas Ruttke)Wolfen/MZ. Aus dem Zuckertüten-Alter sind die zukünftigen Auszubildenden zwar schon lange raus, allerdings waren sie am Freitag zur feiererlichen Eröffnung des Ausbildungsjahres 2008 / 2009 am Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld vermutlich genauso aufgeregt wie damals.
 
Olaf Richardt, Geschäftsführer der Einrichtung, hieß die zukünftigen Fachkräfte im Kulturhaus in Wolfen willkommen: "Wir freuen uns sehr, dass 142 junge Frauen und Männer in 22 Berufen ihre Ausbildung in den Berufsfeldern Wirtschaft und Verwaltung, Chemie, Physik, Biologie, Elektrotechnik, Bautechnik, Metalltechnik oder Informations- und Telekommunikationstechnik aufnehmen."
 
In diesem Jahr stellten sich 50 Unternehmen als Ausbildungsbetriebe zur Verfügung, die mit dem Berufszentrum Wolfen-Bitterfeld kooperieren. "30 von ihnen schlossen sogar mehrere Lehrverträge ab", verkündete Richardt stolz. Darunter stellten beispielsweise die Bayer Bitterfeld GmbH 38 und die Q-Cells AG acht Ausbildungsplätze bereit. Allerdings seien 14 weitere Lehrstellen, welche die regionalen Unternehmen in beginnenden Lehrjahr anboten, bisher unbesetzt geblieben, da nicht die passenden Bewerber ausgewählt werden konnten, bedauerte der Geschäftsführer des Bildungszentrums.
 
Wie für den 16-jährigen Martin Walter, der den Beruf des Industriemechanikers bei der Firma City Solar Technologie in Wolfen erlernen möchte, beginnt am Montag der Ausbildung zum Traumjob. Neben der theoretischen Wissensvermittlung an der Berufsschule unterstützt das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld die Betriebe bei der praktischen Ausbildung der Lehrlinge, die das Erlernte schließlich im Unternehmen umsetzen sollen. "Für diese Form der Ausbildung sprechen die guten Ergebnisse unserer Absolventen und die hohe Vermittlungsrate, die im vergangenen Schuljahr bei 99 Prozent lag", so Richardt.
 
Als weiteren Ansporn zu guten Leistungen setzt das Bildungszentrum zum ersten Mal eine Prämie aus. Dem Ausbildenden mit den besten Noten aus dem Schuljahr 2008 / 2009 winkt am Ende ein Check über 1 000 Euro für die individuelle Weiterbildung.