Ausbildungsstätte komplett umgestaltet

An modernen Geräten erlernen die Auszubildenden die unterschiedlichen Schweißverfahren kennen. Foto: MaaschBitterfeld-Wolfen (WS). Am 2. November konnte der Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. nach komplexer Umgestaltung, Modernisierung und Erweiterung sein Lehrkabinett Schweißerei wieder in Betrieb nehmen. 70 000 Euro investierte der Verein in die Lehrschweißerei, die Bestandteil der Lehrwerkstatt ist und eine wichtige Ausbildungsstätte im Ausbildungsbereich Instandhaltung darstellt. Hier erlangen Auszubildende, Umschüler sowie Teilnehmer einschlägiger Weiterbildungsmaßnahmen neben dem Autogen- und Elektroschweißen auch die sehr anspruchsvollen Schweiß- verfahren MAG und WIG. Für die Letztgenannten - sie gelten als Königsdisziplinen unter den Schweißverfahren - kommen nunmehr modernste Maschinen zum Einsatz. Das Platzangebot wurde bedeutend erweitert. So erfolgt die Schweißerausbildung fortan in einer kombinierten Stationsausbildung. Zudem kann die Schweißgasreinigung in der kalten Jahreszeit für die Raumlufterwärmung genutzt werden. Mit der Investition reagiert das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld - als Dienstleister im Bereich Berufsausbildung und betriebliche Weiterbildung - auf die sich qualitativ verändernden Bedarfe regionaler und überregionaler Unternehmen. Im Verbund mit dem Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V. erlernen derzeit 380 Azubis aus 43 Unternehmen 28 Berufe.

 
Das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld hat weiter in die Lehrwerkstatt investiert

Das Schweißerkabinett in der Lehrwerkstatt des BZ ist jetzt ganz modern. (FOTO: MZ)WOLFEN/MZ/CKR. Ein neues Lehrkabinett für die Schweißausbildung ist am Montag am Bildungszentrum (BZ) Wolfen-Bitterfeld übergeben worden. Hier erfolgt die Schweißerausbildung in einer kombinierten Stationsausbildung. 70 000 Euro hat der Verein Bildungszentrum investiert, um die bereits vorhandene Werkstatt den neuen Bedingungen anzupassen. So, erklärt Geschäftsführer Olaf Richardt, reagiere die Einrichtung, die Dienstleister in den Bereichen Berufsausbildung und betrieblicher Weiterbildung ist, auf den sich qualitativ verändernden Bedarf der betreffenden Unternehmen. Während das Schweißen mit Gas derzeit weniger gefragt sei, sei die Nachfrage nach Autogen- und Elektroschweißen gestiegen.
 
Die Lehrwerkstatt ist nach eigenen Vorstellungen der Mitarbeiter komplex umgestaltet, erweitert und modernisiert worden. Dabei haben die Lehrlinge, die hier ausgebildet werden, sich selbst mit engagiert. Die künftigen Elektroniker zum Beispiel haben mit ihren Lehrmeistern zusammen die komplette Elektrik verlegt. Auch gemalert worden ist das große Kabinett in Eigeninitiative.
 
Insgesamt sind zwölf moderne Ausbildungsplätze für Lichtbogenschweißverfahren entstanden. Hinzu kommen weitere vier, an denen die Azubis Gasschweißverfahren erlernen. "Unsere Anlage hier war schon etwas veraltet", erklärt Mike Romonath, der seit 20 Jahren Lehrlinge ausbildet, "jetzt ist sie auf modernstem Stand, wir haben zwei Plätze mehr und können effektiver arbeiten, weil das Kabinett, zu dem auch Multifunktionsplätze gehören, vergrößert wurde und die Anordnung der Plätze optimiert wurde." Im Kabinett lernen vor allem Azubis der Fachrichtungen Industriemechaniker und Anlagenmonteure. Ralf Namislo, Auszubildender im zweiten Lehrjahr beim Backofenhersteller Wiesheu, lobt insbesondere die neue Be- und Entlüftungsanlage unmittelbar über den Arbeitsplätzen.
 
Der erste Schweißer-Lehrgang in der neuen Werkstatt beginnt mit 16 Teilnehmern in der kommenden Woche. Derzeit erlernen im Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld, das vor 15 Jahren gegründet wurde, 380 Lehrlinge einen von insgesamt 28 angebotenen Berufen. Diese Azubis kommen aus 43 Unternehmen, mit dem die Einrichtung im Verbund zusammenarbeitet. Mehr als sechs Millionen Euro hat der Verein Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld seit seiner Gründung investiert. Den Auszubildenden stehen sechs Laboratorien im Lehrlabor, eine Lehrwerkstatt mit verschiedenen Kabinetten sowie moderne Unterrichtsräume zur Verfügung.
 
Seit Gründung des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld haben 1 433 Absolventen das Haus mit dem Facharbeiterbrief verlassen.
 

 
Lehrlinge der Lutherstadt gewinnen Ergometer-Wettstreit mit 139,2 : 132,1 Kilometern

Der erste Wechsel beim sportlichen Städtevergleich Wittenberg kontra Bitterfeld. Sparda-Bank-Chef Peter Hukauf macht den Weg für Kreissportbund-Mitarbeiter René Stepputtis frei. Das Team aus der Lutherstadt gewann das dreistündige Kräftemessen mit 139,2 : 132,1 Kilometer. (FOTO: THOMAS CHRISTEL)WITTENBERG/MZ. Die Meldung verbreitete sich in Windeseile und veränderte den Gesichtsausdruck von Sabine Helling schlagartig. Mit beiden Händen vor dem Mund nahm die Geschäftsführerin des Wittenberger Bildungszentrums für Beruf und Wirtschaft (BBW) um 12.30 Uhr zur Kenntnis, dass die Lehrlinge aus Bitterfeld innerhalb von 30 Minuten den Rückstand von fünf auf 2,7 Kilometer verkürzt hatten. "Schneller wechseln", lautete die strikte Anweisung von Sabine Helling, die ab sofort von den letzten zehn Teilnehmern mit aller Entschlossenheit in die Tat umgesetzt wurde.
 
Um 13 Uhr kannte der Jubel im Aufenthaltsraum des BBW-Sozialtraktes an der Dessauer Straße 126 keine Grenzen mehr. Mit 139,2 : 132,1 Kilometer gewannen die Wittenberger Lehrlinge plus ein paar Stadt-Prominente, die zum Auftakt in die Pedalen traten, den sportlichen Städtevergleich auf dem Rad-Ergometer gegen die Azubis des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld. BBW-Chefin Helling war nach 180 Minuten Hoffen und Bangen völlig aus dem Häuschen. "Ich bin stolz auf meine Jungs und Mädels. Das Interesse war so groß, dass wir sogar 15 Lehrlinge und einige Ausbilder wegschicken mussten. Sollte Bitterfeld 2010 Revanche fordern, wir nehmen sie an."
 
Zum Modus: Beide Mannschaften, bestehend aus je 60 Teilnehmern, hatten am Donnerstag drei Stunden (von 10 bis 13 Uhr) Zeit, auf dem Ergometer mit Volldampf in die Pedalen zu treten. Alle 30 Minuten verglich Veranstalter Deutsche Angestellten Krankenkasse (DAK) per Mail-Verkehr zwischen beiden Wettkampforten die Kilometerzahl und hielt so die Teams auf dem Laufenden. Lediglich die Technik hatte nicht ihren allerbesten Tag.
 
Laut DAK-Veranstaltungsreferent Carsten Lohse gingen beide Räder mit der Voreinstellung 100-Watt-Tretleistung auf die Reise, nach den ersten Aktiven gab die Anzeige den Geist auf. Jeder Sportler nutzte anschließend die Möglichkeit der individuellen Einstellung, 160 bis 180 Watt avancierte schnell zum Quotenrenner. Lediglich die Sattelhöhe konnte aufgrund der schnellen Wechsel nie perfekt justiert werden, Typen mit XXL-Format kassierten während ihres dreiminütigen Auftritts nicht unbedingt die besten Haltungsnoten.
 
Das Wittenberger Team bestand fast ausschließlich aus Männern. BBZ-Geschäftsführerin Sabine Helling (2,0 km), Claudia Rothe (2,3), Sophia Niggemeier (2,4) und Nora Schwager (2,5) bildeten die weibliche Ergänzung. Vor allem das Azubi-Trio mit der Ausbildungsrichtung Produktionsfachkraft Chemie bewies, dass sich schlanke Beine hervorragend zum Kilometer sammeln eignen. Da radelten Jungs mit deutlich mehr Oberschenkelumfang hunderte von Metern hinterher. Schmunzelnd gab das Trio jedoch zu, dass erst die Überredungskünste ihrer Chefin den Grundstein zur Tempohatz legten.
 
Die Wittenberger Bestmarken an diesem Tag gingen auf das Konto von Fabian Runzer (Dessau-Roßlau) und Martin Brandl aus Nudersdorf, die in drei Minuten ebenso viele Kilometer schafften. Freizeit-Kraftsportler Runzer erklärte freimütig, dass er von der Rekordjagd "total fertig" war, der eher grazile Brandl bemerkte lachend, dass er nur aufs Rad steige, wenn er "mal ein Bierchen trinken" fährt. Dass der DAK-Städtevergleich von allen Teilnehmern nicht "bierernst" genommen wurde, unterstrichen die gute Stimmung im Aufenthaltsraum, viele lockere Sprüche und der permanente Ansturm auf das kalte Büfett.