Der Feuerschutztüren-Spezialist Teckentrup ist eins von zwei neuen Mitgliedern. Der Verein wächst und umfasst aktuell 56 Mitglieder. Knapp 90 Prozent aller BZ-Absolventen finden sofort einen festen Arbeitsplatz.
Wolfen/MZ. Der Verein Bildungszentrum (BZ) Wolfen-Bitterfeld wächst. Mit den beiden neuen Unternehmen, die in diesem Ausbildungsjahr hinzugekommen sind, umfasst das BZ jetzt 56 Mitglieder. Zumeist sind es Firmen aus der Region.
Einer der Neuen ist die Teckentrup GmbH in Großzöberitz, Hersteller vor allem von Feuerschutztüren und Toren. Schon seit sieben Jahren, sagt Fertigungsleiter Christian Haserodt, lässt das Unternehmen, das seinen Stammsitz in Verl (NRW) hat, Azubis im BZ ausbilden. „Jetzt wollen wir mit ihm im Verbund enger zusammenarbeiten. Ich denke, damit zeigen wir auch, wie wir uns in der Region engagieren und wie wichtig uns gute Ausbildung ist“, so Haserodt. „Damit sichern wir letztlich auch unseren Standort hier in Großzöberitz.“
"Wir brauchen Partner"
In dem spiegelt sich ganz klar auch die Altersstruktur der Region wider. Auch deshalb setzt Teckentrup auf Azubis. Junge und ältere, erfahrene Arbeitnehmer sollen ein schlagkräftiges Team bilden. Der Kurs, Berufsnachwuchs aus den eigenen Reihen zu bilden, hat sich auf jeden Fall bewährt. Zwischen einem und drei Lehrlinge, sagt Helmut Kretschmer, der für die Ausbildung im hiesigen Werk zuständig ist, stellt die Firma im Jahr ein. „Unsere grundsätzliche Absicht ist es, sie letztlich auch zu übernehmen.“ Und mit den allermeisten haut das auch hin. 80 Prozent aller Azubis, sagt er, sind fest eingestellt worden. „Das sind gut und gern 25, die einen Job bei uns haben und auch noch da sind.“
Denn eine gute und fundierte Ausbildung, ein sicherer Arbeitsplatz und eine interessante Aufgabe - das sieht Kretschmer nicht zuletzt als starkes Argument im Kampf gegen die Abwanderung. In diesem Jahr hat Teckentrup daher auch das Ausbildungsspektrum erweitert. Wurden im Verbund mit dem BZ bislang nur Fertigungs-, Instandhaltungs- und Konstruktionsmechaniker ausgebildet, sind jetzt Lagerlogistiker, Betriebselektriker und Kaufleute hinzugekommen.
Hier schließt sich der Kreis, erklärt der Ausbilder: „Wir selbst können nicht alle Arbeitsschritte im Unternehmen ausführen, deshalb brauchen wir Partner wie das Bildungszentrum.“ Und dass hier Qualität geboten wird, hat sich in der Wirtschaft längst rumgesprochen. Knapp 90 Prozent aller BZ-Absolventen finden sofort einen festen Arbeitsplatz.
Erste Freisprechung 1995
In diesem Jahr zum Beispiel, in dem die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau über 30 mal den Titel „Bester Azubi“ vergeben hat, waren vier darunter, die einen Teil ihrer Ausbildung hier absolviert haben.
Das BZ Wolfen-Bitterfeld, das vor 20 Jahren ins Leben gerufen wurde, arbeitet mit über 100 Kooperationspartnern zusammen. Rund 400 Lehrlinge werden in der Einrichtung derzeit in über 300 Berufen ausgebildet - der Schwerpunkt dabei liegt auf solchen Berufen, die mit Chemie zu tun haben. „Wir freuen uns, dass auch Unternehmen aus dem Metallbereich zu uns kommen“, sagt Renate Schiffel, stellvertretende Leiterin des Bildungszentrums.
Geschäftsführer Olaf Richardt ist stolz auf die Entwicklung, die es genommen hat: „Die erste Freisprechung unserer Azubis war 1995, da reichte unser kleiner Konferenzraum. Jetzt brauchen wir das Kulturhaus.“ Auch im nächsten Jahr werden wieder Azubis von Teckentrup dort stehen. Fünf Lehrstellen hat die Firma dieses Jahr ausgeschrieben. „Und wir wollen weiter so machen“, sagt Haserodt.