Merle Gradt, Ausbilderin Stefanie Rudolph und Sascha Schilling (v. l.) demonstrieren, dass Chemie doch auch eine fröhliche Sache sein kann. FOTOS: ANDRÉ KEHRER

BILDUNGSZENTRUM Am Tag der offenen Tür informieren sich nahezu 200 Leute.
Die Ausbildung ist tipptopp, fast alle Azubis hier werden nach der Lehre vermittelt.


WOLFEN/MZ - Merle Gradt und Sascha Schilling, Judy Grün und Madeleine Haseloff aus dem ersten Lehrjahr haben jede Menge zu tun: Am Tag der offenen Tür des Bildungszentrums (BZ) Wolfen-Bitterfeld führen sie die Gäste durch ihr Lehrlabor. Immerhin: An die 200 junge Leute, zumeist die, die bald vor einer Ausbildung stehen, haben sich im Laufe des Tages eingefunden.

Auch in der Lehrwerkstatt, in der Azubis vor allem in technischen Berufen in der Metallbearbeitung, Elektro- und Kunststofftechnik, in der Informations- und Medientechnik ausgebildet werden, kann sich niemand über mangelndes Interesse beschweren. Zu sehen gibt es viel und zu berichten noch viel mehr - vor allem über die Bedingungen, unter denen die Lehrlinge an modernsten Anlagen arbeiten können.

Ein Blick am Tag der offenen Tür ins TechnikumErst in diesem Jahr, berichtet BZ-Geschäftsführer Steffen Rusetzki, hat der Verein Bildungszentrum eine sechsstellige Summe in Schulhaus und Lehrlabor investiert. „Wir sind bestrebt, immer moderne Instrumente vorzuhalten, wir wollen ja unserem Ruf, ,die’ praktische Ausbildungsstätte für technische Berufe und Chemie in der weiteren Region zu sein, gerecht werden“, sagt er und verweist darauf, dass gerade ein Photometer für die chemische Analyse und eine Laborkläranlage angeschafft worden sind. Die Fachrichtung Chemie übrigens - wie sollte es in dieser Region auch anders sein - ist am gefragtesten. Die Hälfte aller Azubis lernen einen Chemie-Beruf.

Die Minikläranlage erläutern Ausbilderin Stefanie Rudolph, die künftige Pharmakantin Merle Gradt und der Chemielaborant in spe, Sascha Schilling, den beiden Vertretern des Impfstoffwerkes Dessau-Tornau (IDT), die sich am Tag der offenen Tür informieren, wie ihre Lehrlinge ausgebildet werden. Das Unternehmen, Hersteller von Impfstoffen, ist einer der insgesamt 130 Kooperationspartner des BZ. „Es macht ziemlich Spaß“, sagt Merle keck. Und Sandra Stumm, die bei IDT heute für Ausbildung zuständig ist, erinnert sich an ihre Zeit im BZ. In den 90-er Jahren hat sie hier selbst gelernt. „Da hat sich einiges verändert“, sagt sie und nickt anerkennend. Dazu gehört unbedingt auch, dass Pharmakanten wie Merle heute quasi gleich vor der Haustür ausgebildet werden. „Früher mussten sie nach Radebeul.“ Etwa 30 künftige Facharbeiter hat IDT derzeit am BZ.

Und in Dessau weiß man, dass die Ausbildung hier tipptopp ist. Die Vermittlungsquote liegt bei nahezu hundert Prozent. Erst kürzlich sind sechs Azubis von der IHK Halle-Dessau als „Beste im Beruf“ geehrt worden. Das ist was. Darauf ist Rusetzki stolz. Und darauf bauen auch die Unternehmen.

57 Firmen sind Mitglied des BZ. Auch die Stadtwerke Bitterfeld-Wolfen. „Das Bildungszentrum ist so wichtig für unsere Region“, sagt Jürgen Freund, Leiter des Bereichs Personalwesen der Stadtwerke, „die Firmen suchen fast händeringend Facharbeiter. Hier werden sie auf hohem Niveau ausgebildet.“ Das passiert in Kooperation mit dem Berufsbildenden Schulen Anhalt-Bitterfeld und den Unternehmen, aus denen die Jugendlichen kommen.

Vielfältiges Angebot
Im Bildungszentrum zählt man derzeit rund 1 000 Teilnehmer an verschiedenen Angeboten. So gibt es rund 400 Azubis sowie Teilnehmer an Weiterbildungen und Meisterschulen. Etwa 600 Schüler absolvieren hier im Jahr Berufsorientierungsprojekte. Ausbildungsangebote sind die Bereiche Metall, Elektro, Chemie, Kaufmännische Ausbildung. Im Kommen ist gerade der Kunststoffbereich.


IMPRESSIONEN

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Fotos: Unicepta Abels & Partner Gesellschaft für Marktkommunikation mbH


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Fotos: Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld e.V.