BERUFSWAHL Das Ausbildungsjahr hat begonnen und am Standort Bitterfeld-Wolfen gibt es noch freie Stellen. Wie das Bildungszentrum suchenden Schulabgängern hilft.
VON LUTZ WÜRBACH
BITTERFELD-WOLFEN/MZ - Das Ausbildungsjahr läuft bereits, aber Lehrstellen werden weiterhin vergeben. Bis Oktober ist das möglich. Dann endet die Probezeit der Azubis, die ihre Ausbildung jetzt begonnen haben. „Im Oktober wissen die Betriebe, ob sie ihre jungen Leute behalten oder neue Bewerber einstellen“, sagt Steffen Rusetzki, Geschäftsführer des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld. Im Bildungszentrum bekommen Azubis ihre praktische Ausbildung im Auftrag von insgesamt rund 120 Firmen, die zum großen Teil im benachbarten Chemiepark angesiedelt sind.
„Wir bilden für Betriebe aus, die das aus unterschiedlichen Gründen nicht selbst tun“, sagt Rusetzki. Jedes Jahr starten 120 bis 140 neue Azubis in rund 30 zur Auswahl stehenden Berufen. In erster Linie sind das chemietypische Richtungen wie Chemielaborant, Chemikant oder umwelttechnische Tätigkeiten.
„Wir bilden aber auch kaufmännische Berufe aus und solche, die für die Instandhaltung von Chemieanlangen erforderlich sind, wie zum Beispiel im Metall-, Elektro- und Kunststoffbereich“, sagt die Bildungsmanagerin Ivonne Rühlich. Insbesondere Chemikanten für das aktuelle Lehrjahr werden nach wie vor gesucht. „Da haben einige Firmen noch Bedarf“, sagt Rusetzki. Facharbeiter mit diesem Abschluss werden als Anlagenfahrer eingesetzt. Sie überwachen in Messwarten die Prozesse, nehmen Proben, kontrollieren die Qualität des Produkts. Schichtarbeit ist die Regel. Die Lehrzeit beträgt 3,5 Jahre. Voraussetzung ist der Hauptschulabschluss, wobei für qualifizierte Berufe wie Chemikant oder Chemielaborant lieber auf Bewerber mit qualifizierteren Abschlüssen zurückgegriffen wird.
120 Firmen lassen ihre Azubis im Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld ausbilden.
Was allerdings zunehmend schwieriger wird, weil Bewerber fehlen. „Vor Jahren hatten wir teilweise Klassen, in denen fast ausschließlich Abiturienten saßen“, erinnert sich Rusetzki. Die Chemie zahlt vergleichsweise gut. Laut Rühlich können die Azubis im ersten Lehrjahr mit ungefähr 700 bis 900 Euro rechnen. Die Chance, nach Abschluss der Berufsausbildung übernommen zu werden, ist ein weiterer Pluspunkt für die Branche. Die Quote liege bei nahezu 100 Prozent, sagt Rühlich.
Der Rückgang der Schülerzahlen hat übrigens auch Konsequenzen in vielen Betrieben, die regelmäßig ausbilden oder ausbilden lassen. Die Bewerbungszeiträume werden vorverlegt.
Nach den Worten von Rusetzki führen immer mehr Firmen schon im Herbst Bewerbergespräche mit Interessenten, die im kommenden Jahr eine Ausbildung beginnen wollen. Wen es zum Standort Bitterfeld-Wolfen zieht, kann sich entweder direkt bei den Unternehmen bewerben, oder er schickt die Unterlagen zum Bildungszentrum. Die Mitarbeiter dort nehmen dann Kontakt mit Betrieben auf, die Azubis suchen. Der Ausbildungsvertrag wird in jedem Fall zwischen dem Azubi und dem Betrieb abgeschlossen.
›› Kontakt zum Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld:
Frau Neubert
Telefonnummer: 03493 76554
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Informationen im Internet unter: www.bildungszentrum-wobi.de