Gemeinschaftsklärwerk bildet ersten Azubi im Technik-Bereich aus
Bitterfeld-Wolfen/MZ. Von hier oben sieht die Welt schon ein bisschen anders aus - die riesigen Bioreaktoren des Gemeinschaftsklärwerkes vor sich im Blick, unter sich sämtliche Anlagen und kilometerlangen Rohrleitungen.
Für Sarah Oschem, künftiger Azubi im Unternehmen, ist das kein neuer Anblick. Die 17-jährige wird Industriemechaniker werden. Ein typischer Männerberuf? Die Greppinerin lächelt. "Warum denn? Mir liegt das und es macht mir Spaß", antwortet sie. Während ihres Praktikums hat sie das Unternehmen kennen gelernt und sich schon mal in der Werkstatt eingearbeitet.
"Sarah kann schon mühelos eine Pumpe auseinander nehmen und sie wieder so zusammenbauen, dass sie auch funktioniert", lobt Instandhaltungsleiter Heinz Materna Können und Interesse des ersten Azubis im Technikbereich des Klärwerkes überhaupt. Bislang wurden Entsorger und Laboranten ausgebildet - vier Azubis sind in jedem Jahr im Unternehmen beschäftigt. Aus eigenem Antrieb und außerhalb der Schule hat Sarah Oschem bereits einen Schweißerlehrgang absolviert. Alles das und gute Noten in der Fachoberschule sind für die Klärwerks-Chefs Regina Egert und Stefan Basse gute Argumente, mit der jungen Frau den Ausbildungsvertrag abzuschließen. Als Kooperationspartner sind Das Berufsschulzentrum "August von Parseval" sowie das Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld im Boot.
Das Gemeinschaftsklärwerk, das seine Anlage jetzt so erweitern wird, dass die Kapazität um 50 Prozent erhöht werden kann, wird für den neuen Bereich vier Arbeitskräfte benötigen. "Wir gucken in die Zukunft und suchen unsere Azubis durchaus mit Blick auf die neue Anlage aus", sagt Basse. Derzeit sind 50 Mitarbeiter im Gemeinschaftsklärwerk, das rund um die Uhr in Betrieb ist, beschäftigt.