16 Unternehmen präsentieren sich auf der 3. Berufsfindungsmesse - 115 Schüler kamen
 
WOLFEN/MZ. Désirée Schröter will Gestalterin für visuelles Marketing werden. Oder, sollte das nicht klappen, Lehrerin für Ethik, Sozialkunde und Deutsch. Wie sie diese ehrgeizigen Ziele in die Tat umsetzen kann, erfuhr die 16-Jährige dieser Tage in Wolfen.
 
Dort hatten die Schüler der Sekundarschule "Erich-Weinert" aber auch alle anderen interessierten Jugendlichen die Möglichkeit, die dritte Berufsfindungsmesse zu besuchen. 16 Unternehmen präsentierten sich und ihr Lehrstellenangebot. "Wir versuchen die Messe jedes Jahr größer zu machen und mehr Unternehmen der Region ins Boot zu holen", erklärt Lehrer Peter Böhme.
 
An der Schule gibt es seit zwei Jahren eine Steuergruppe "Berufsfindung". Fünf Pädagogen arbeiten aktiv daran mit, alle Fragen rund um das Thema Beruf zu beantworten, Praktika und Weiterbildungen zu vermitteln oder Bewerbertrainings zu organisieren. Die jährlich stattfindende Berufsmesse wird ebenfalls durch die Steuergruppe veranstaltet.
 
Schüler der 7. bis 10. Klasse waren eingeladen worden, sich zu informieren. 115 Anmeldungen gab es im Vorfeld. Viele Schüler kamen gemeinsam mit ihren Eltern und verschafften sich erste Eindrücke an den Informationsständen von Bayer, CBW, den Stadtwerken Wolfen, Metallbau Trebst oder Autohaus Fietz aus Retzau. Neben klassischen kaufmännischen Berufen bot die Großverzinkerei Landsberg einen außergewöhnlichen Beruf zur Ausbildung an - den Oberflächenbeschichter. Das Problem sei, erklärt Personalleiter Harald Kordon, dass dieser Beruf noch sehr unbekannt ist und dass kaum einer weiß, wo man ihn erlernen kann. Seit 2005 gibt es den Ausbildungsberuf. Aus diesem Grund präsentierte sich das Unternehmen, dessen Stammsitz Gelsenkirchen ist, in Wolfen.
 
Zu den Ausbildungsinhalten zählen neben Grundkenntnissen der Metallverarbeitung auch die Fertigkeiten zum Feuerverzinken. Mit Anschauungsmaterial, einer Unternehmenspräsentation und einem Film mit dem außerirdischen ZINQI sollten die Schüler vom neuen Beruf überzeugt werden. "Für das kommende Ausbildungsjahr ist noch alles offen. Wir warten auf Bewerbungen", so Uwe Heller, Werksleiter in Landsberg.
 
Mit den eigenen Händen etwas schaffen, so sieht der Traumberuf von Paul Schulz aus. Er arbeitet in seiner Freizeit gern mit Holz und hat schon kleine Hocker gebaut. "Ich möchte Zimmermann werden", sagt der 14-Jährige bestimmt. Mit seiner Mutter Gabriele Schulz besuchte er den Stand des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld, wo dieser Beruf ausgebildet wird. "Gerade die jüngeren Schüler, die mit ihren Eltern kommen, sind sehr interessiert", findet auch Ausbildungsleiter Marcel Urban. Trotzdem wüssten viele nicht, welche Möglichkeiten es bei der Stadt Bitterfeld-Wolfen gibt. "Wir bilden in fünf Berufen aus, auch nach der Lehrzeit gibt es Aufstiegschancen bei der Stadt", so Urban.