Der Begleitausschuss der EU tagte im Bildungszentrum und schaute sich die Umsetzung des Projekts «Brafo» an
WOLFEN/MZ/DOP. "Berufswahl-Richtig-Angehen-Frühzeitig-Orientieren (Brafo)", so nennt sich ein durch den Europäischen Sozialfonds, die Bundesagentur für Arbeit und das Land Sachsen-Anhalt finanziertes Modellprojekt, an dem sich das Bildungszentrum Bitterfeld-Wolfen beteiligt. Dabei werden den Schülern der Sekundarschulen im Altkreis Bitterfeld praktische Einblicke in den Berufsalltag gewährt. Bereits in der vergangenen Woche war ein aus 40 Mitgliedern bestehender "Begleitausschuss für den Einsatz von EU-Strukturfonds" am Bildungszentrum zu Gast, um sich vor Ort unter anderem von der Umsetzung des durch europäische Mittel mitfinanzierten Projektes zu überzeugen. Und so führte der Geschäftsführer, Olaf Richardt, die Mitglieder durch das Bildungszentrum und stellte das Berufsorientierungskonzept vor: "An vier Praxistagen lernen die Schüler der siebten und achten Klasse in unseren unterschiedlichen Ausbildungsstätten und denen der Euro-Schulen ein breites Spektrum an Berufen kennen."
Dabei können die Schüler zwischen vier Berufsfeldkategorien wählen, seien es nun die Dienstleistungs- und Logistikberuf, die gewerblich-technischen Berufe, die Verwaltungs- und Sozialberufe oder das Bauhandwerk und die grünen Berufe. Mit Erfolg, wie Richardt meint. Waren es im ersten Durchgang - Schuljahr 2007 / 2008 - 588 Schüler der siebten und achten Klassen, so sind es im zweiten Durchgang - also Schuljahr 2008 / 2009 - 285 Schüler der siebten Klassen. Damit deckt man im Altkreis Bitterfeld alle sieben Sekundarschulen vollständig ab.
Dadurch will man den Schülern die Gelegenheit geben, sich frühzeitig mit den eigenen Berufswünschen auseinander zu setzen und sich beruflich zu orientieren. Um die Interessen herauszufinden, werden mit jedem Schüler Einzelgespräche geführt, anschließend können sie entsprechende Bereiche unter "ausbildungsnahen Bedingungen" kennen lernen.
"Neben den Ausbildern sind immer auch Lehrlinge mit dabei", sagt Richardt, "denn das senkt die Hemmschwelle, Fragen zu stellen." Auch der Vorsitzende des Begleitausschusses und der Leiter der EU-Verwaltungsbehörde im sachsen-anhaltischen Finanzministeriums, Norbert Keller, zollt dem Bildungszentrum Anerkennung.
"Wir befassen uns ja mit konkreten Projekten", sagt er, "und die Präsentation in den Lehrwerkstätten war interessant und anschaulich." Aber nicht nur das. Mit der Förderung durch "Brafo" möchte man die Jugendliche zum einen begleiten, zum anderen aber auch als Fachkräfte binden.