WOLFEN/MZ. Steffi Mainka hat nicht nur ihren Traumberuf gelernt, sie hat auch den Arbeitsplatz dazu. Heute ist ihr erster Arbeitstag. Der Ionenaustauscherbetrieb IAB im Bayer-Industriepark ist ihr nicht fremd. "Während der Ausbildung war ich dort, ich kenne auch die Leute schon. Und: Ich freue mich drauf", sagt die junge Frau, die am Mittwoch ihr Azubi-Abschlusszeugnis erhalten hat.
Steffi Mainka ist einer von insgesamt 80 Lehrlingen von 32 Unternehmen, die am Mittwoch die Ausbildung im Bildungszentrum (BZ) Wolfen-Bitterfeld abgeschlossen haben. "Fast alle haben einen Job, den sie sofort antreten können", sagt BZ-Geschäftsführer Olaf Richardt. Die Vermittlungsrate derjenigen, die hier ausgelernt haben, ist hoch, sie liegt bei über 80 Prozent. "Gute junge Leute werden von den Unternehmen gesucht", sagt er. Beispielsweise von Bayer. 27 Bayer-Azubis haben gerade ihren Abschluss in der Tasche. "Die Besten übernehmen wir selbst oder vermitteln sie in Unternehmen unseres Industrieparks", erklärt Ausbildungsleiterin Regine Hölzel. Seit 1993 arbeitet das Unternehmen mit dem BZ zusammen. "Wäre die Ausbildung nicht so gut, würden wir unsere Lehrlinge anderswo hinschicken", sagt sie. Die Bayer Bitterfeld GmbH ist auch eines von 56 Mitgliedern des Vereins Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld. Auch die 14 Azubis des Impfstoffwerks Dessau-Tornau haben ihren Job in ihrem Unternehmen sicher. Sarah Wille zum Beispiel wird ab Donnerstag das Team im Labor, in dem die Impfstoffe auf Gehalt und Identität bestimmt werden, verstärken. "Bio und Chemie haben mich schon in der Schule interessiert", sagt die Chemielaborantin. "In dem Bereich wollte ich arbeiten."
Mit ihrem Berufswunsch liegt die junge Frau im Trend, wie BZ-Chef Richardt bestätigt. Chemielaborant, Chemikant und Elektroniker für Automatisierungstechnik sind die Berufe, die am meisten gewählt werden. Und die offenbar auch hinreichend in der Region gebraucht werden. Nicht nur hier: Jan Timmermann, Betriebsleiter der Adsor-Tech GmbH Premnitz, gratuliert seinen beiden Azubis. Auch auf sie wartet schon ein fester Arbeitsplatz in dem Unternehmen, das Adsorbtionsstoffe wie Aktivkohle herstellt. "Seit 2004 lassen wir hier in Bitterfeld-Wolfen ausbilden.
Die Vorzüge der Ausbildungsgemeinschaft liegen auf der Hand. Wir selbst haben nicht die Möglichkeiten, die hier geboten werden", so Timmermann. Diese Vorzüge haben inzwischen sehr viele Betriebe erkannt. Derzeit stehen 30 Berufe zur Auswahl, wobei die Ausbildung im Bereich Chemie / Pharma den Schwerpunkt ausmacht und zugleich das Alleinstellungsmerkmal des Bildungszentrums Wolfen-Bitterfeld in der weiteren Region ist.