43 von insgesamt 124 Azubis lernen im Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld vorzeitig aus. Für einige gibt es auch gleich einen Arbeitsvertrag ihres Ausbildungsbetriebes.

Wolfen/MZ. Sie sind sieben Monate schneller als ihre Mit-Azubis: 43 von 124 Lehrlingen, die 2010 ihre duale Ausbildung im Bildungszentrum (BZ) Wolfen-Bitterfeld begonnen haben, erhielten am Freitag vorzeitig ihre Abschlusszeugnisse.
 
Mehrere von ihnen haben auch gleich den Arbeitsvertrag ihres Ausbildungsbetriebes bekommen - unter ihnen Christian Hugler, der ab Montag bei Bayer Bitterfeld als Pharmakant arbeiten wird. Der junge Mann aus dem Harz hat sogar mit „Sehr gut“ bestanden. Ein Grund mehr für Bayer, ihn einzustellen. „Und er ist einer der ersten zwei Absolventen in diesem am BZ neu aufgenommenen Ausbildungsfach“, freut sich Regine Hölzel, die bei Bayer Bitterfeld für Ausbildung zuständig ist. Hugler ist glücklich. „Pharmakant“, sagt er, „das trifft voll meine Vorstellung vom Beruf.“
 
Vor drei Jahren haben das Unternehmen und das BZ beschlossen, die Pharmakanten-Ausbildung hier anzubieten. Damals seien sie noch unsicher gewesen, ob alles auch gut funktioniert, so Hölzel. Da wurden Labore aufgerüstet, Lehrpläne gestaltet und anderes mehr. Das Ergebnis, sagt sie, freue sie. Bisher gab es dieses Angebot in Sachsen-Anhalt nicht. Und dass das eine gute Idee war, zeigt die Tatsache, dass im August vier weitere Schulabgänger diese Ausbildungsrichtung im BZ gewählt haben. Neue Partner dabei sind Pharma Wernigerode, Mibe in Brehna und nach wie vor Bayer Bitterfeld. Seit 20 Jahren bildet das Unternehmen aus. Insgesamt sind 528 Azubis durch die Lehre gegangen - 68 allein für die Partner im eigenen Industriepark. Viele von ihnen haben einen Job im Konzern gefunden. Am Freitag übrigens bekamen sechs junge Leute von Bayer und seinen Partnern ihre Perspektive Schwarz auf Weiß: zwei als Studenten, drei als Facharbeiter und einer, der im BZ als Ausbilder arbeiten wird.
 
Ins Lehrjahr 2010 starteten Azubis aus 45 Firmen in 17 Berufen.