Azubis testen den Parcours. (FOTO: ANDRÉ KEHRER)
 
WOLFEN/MZ. Eine Waffe zum Zweck der Problembewältigung? Für Steffi Fischer aus Stendal, Auszubildende im 2. Lehrjahr am Bildungszentrum Wolfen / Bitterfeld, ist das keine denkbare Lösung. Sicher hat die junge Frau Vorteile. Sie trainiert seit sieben Jahren Ju Jutsu. Da weiß man sich zu helfen, wenn es brenzlig wird.
 
Dass sie es kann, bewies die junge Frau auch gleich ihren Schulkameraden und dem Dezernatsleiter der Polizeidirektion Dessau, Siegismund Chudoba. Ruck zuck lag der Beamte auf dem Kreuz und alle klatschten Beifall.
 
Für den Polizisten und seine Kollegen war der Tag der Sicherheit, der zum ersten Mal in dieser großen Form an der Ausbildungsstätte des Bildungszentrums durchgeführt wurde, ein voller Erfolg. "Die jungen Leute berichten von ihren eigenen Problemen und Sorgen und wir als Polizisten können uns als die Helfer präsentieren", meint der Dezernatsleiter. Es sei prima, wenn die Jugend die Beamten nicht nur als den Gegner bei Auseinandersetzungen betrachte, sondern als Partner und Menschen. "Das wollen wir unterstützen."
 
Neben der Polizei hatten auch das Deutsche Rote Kreuz, die Barmer-Krankenkasse und die Werkfeuerwehr des Chemieparkes einen Informationsstand bzw. Technik aufgebaut, die im weiten Sinne mit dem Thema Sicherheit zu tun haben.
 
Beeindruckend war unter anderem der Stolperparcours, den die Auszubildenden selbst gebaut haben. Verschiedene Untergründe, Treppenstufen mit unterschiedlichen Höhen oder eine eingebaute Querstange mussten die Parcoursteilnehmer bewältigen und sich auf die Gegebenheiten einstellen. Erschwerend kam noch hinzu, dass durch eine Brille die Sicht auf die Elemente des Parcours extrem verschlechtert wurde.
 
Auch die Werksfeuerwehr präsentierte ihre Sicherheitstechnik. Feuerlöschertest und die Demonstration eines Fettbrandes konnte man bei den Brandbekämpfern sehen. Was die Kameraden als sehr wichtig erachten, war ein so genannter Helmtest. Aus etwa zwei Metern Höhe wurde ein Hammer auf eine Melone fallen gelassen, was demonstrieren sollte, welche Kräfte bei solch einem Unfall wirken und wie wichtig das Tragen eines Schutzhelmes ist.
 
Für die Barmer-Krankenkasse stand an diesem Tag die gesunde Lebensweise an vorderster Stelle. "Nur wer sich gut und vernünftig ernährt, kann auch im Beruf seinen Mann stehen", meinte Stephan Hündorf. Dementsprechend gab es Tipps.
 

Wolfener Band veröffentlicht am 8. September ihr Debüt-Album - Vorstellung der CD ist verbunden mit einem Konzert gegen Gewalt.

Die erfolgreiche Band „Black Tooth Scares“, unter anderem Landessieger beim Wettbewerb „local heroes“ im vorigen Jahr, stellt am 8. September in der Wolfener Fuhneaue ihr Debütalbum vor. Das Konzert ist integriert in das Open Air „Rock gegen Gewalt“, bei dem insgesamt sechs Bands aufspielen werden. Foto: Christian Richter
 
Bitterfeld-Wolfen (red). Unruhe macht sich bemerkbar im Lager der Wolfener Band „Black Tooth Scares“ (BTS). Keine unangenehme Unruhe, sondern vielmehr eine vorfreudige. Am Samstag, dem 8. September, ist der Tag, auf den sie nahezu ein Jahr lang hingearbeitet haben. Da nämlich steigt in der Fuhneaue Wolfen das Open Air „Rock gegen Gewalt“ mit insgesamt sechs Bands.
 
Für die vier Jungs ist dieser Abend aber zusätzlich ein besonderer. Denn an jenem veröffentlichen sie ihr Debüt-Album „Insurrection“ (dt. Aufruhr).
 
„Wir biegen jetzt quasi auf die Zielgeraden ein. Es ist schon Wahnsinn, wenn man ein Jahr alles für diese Scheibe tut und nun der Tag X in greifbare Nähe rückt“, sagt Gitarrist Henbag. Mit dem Songschreiben haben BTS in der Tat vor über einem Jahr begonnen, im Dezember 2011 waren sie dann im Studio.
 
Chrystian Engel und Alexander Lysjakow zeichneten sich als Produzenten des Erstlingswerks verantwortlich. Gerade letzterer hat sich in den vergangenen Jahren als Produzent der Südtiroler Kapelle „Frei.Wild“ in die erste Liga gespielt. „Die Zeit im Studio war extrem anstrengend, aber auch so ziemlich das lustigste, was ich je erlebt habe. Wir hatten zwischenzeitlich Bauchkrämpfe vor Lachen“, erinnert sich Sänger Rob. „Rob und ich waren teilweise 14 Stunden am Tag im Studio, das ging gegen Ende an die Substanz“, so Henbag.
 
Herausgekommen ist ein emotionales, aber auch treibendes und dynamisches Album, das auf dem Hamburger Indie-Label „Stonecastle Rockproduction“ erscheint. „Textlich gab es einiges zu verarbeiten, was in meinem Leben, aber auch im Leben mir nahestehender Personen geschehen ist“, sagt Versschmied Rob. „Im Idealfall entdecken die Hörer sich oder eine bestimmte Situation in der Musik und den Texten wieder und ziehen positive Schlüsse daraus. Der erhobene Zeigefinger bleibt bei uns aber eingepackt“, versichert Henbag.
 
Nun freuen sich Rob, Henbag, Schlagzeuger Benny und Bassist Nelson darauf, besagten Abend mit Freunden, Familie aber auch nicht zuletzt mit den vielen Fans, die sie im letzten Jahr immer wieder unterstützt haben, zu feiern und zu teilen. „Für uns ist diese Platte ein Meilenstein und der Schritt in die Zukunft“, erzählt Benny. „Die Erfolge bei den Bandwettbewerben waren gut und schön und wir möchten sie nicht missen, aber mit dieser CD wollen wir uns nun auch einen Namen als ernstzunehmende Künstler machen. Das ist unsere Leidenschaft, dafür leben wir“, sagt Nelson abschließend.