Ausbildung: Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld beginnt das Ausbildungsjahr 2009/10 mit 107 Neulingen
 
Ausbildungsstart für 107 Lehrlinge im Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld. (FOTO: MZ)WOLFEN/MZ. 107 Schulabgänger sind nun die Neuen im Bildungszentrum (BZ) Wolfen-Bitterfeld. Am Donnerstag hat das Ausbildungsjahr 2009 / 10 begonnen.
 
Die neuen Lehrlinge werden in insgesamt 17 Berufen ausgebildet. Das Spektrum reicht von den Bereichen Labor- und Prozesstechnik, Elektro-, Informations- und Medientechnik über Metall, Wirtschaft und Verwaltung, Farb- und Raumgestaltung bis hin zu Bautechnik. Insgesamt bietet die Einrichtung 50 Ausbildungsberufe in sieben Bereichen. Die Chemie nimmt dabei, der Tradition des Standortes entsprechend, einen besonderen Stellenwert ein. So ist es auch nicht sehr verwunderlich, dass ausgerechnet der 500. Azubi der Bayer Bitterfeld GmbH, der einen Lehrvertrag mit dem Bildungszentrum unterschrieben hat, in diese Branche will: Sandra Kraushaar aus Staßfurt wird Chemikantin.
 
Den Auszubildenden stehen sechs Laboratorien im Lehrlabor, eine Lehrwerkstatt sowie moderne Unterrichtsräume zur Verfügung. Über sechs Millionen Euro hat der Verein Bildungszentrum in den 15 Jahren seines Bestehens in die Einrichtung investiert. Und das mit Erfolg, wie Vorstandsvorsitzender Jürgen Heil erklärte. Seit Gründung des BZ Wolfen-Bitterfeld haben 1 433 Absolventen das Haus mit dem Facharbeiterbrief verlassen, das sind 98 Prozent. "Wir haben das Ziel erreicht. Der Bundesdurchschnitt liegt weit unter 90 Prozent", so Heil. "Und über die Hälfte unserer Azubis haben ihre Facharbeiterprüfung mit dem Prädikat "Gut" und besser bestanden." Entsprechend hoch sei die Vermittlungsquote. Auch die Anzahl derer, die ihre Ausbildung abbrechen, sei deutlich niedriger als anderswo.
 
Seit diesem Schuljahr bildet die Einrichtung auch in der Pharmabranche aus. "Unsere Stärke ist die große Flexibilität, mit der wir auf die Ansprüche der Unternehmen reagieren, auch in der Weiterbildung", erklärte Olaf Richard, Geschäftsführer des Bildungszentrums, das mit 100 Firmen im Verbund die Erstausbildung übernimmt.
 
30 Unternehmen schicken ihre Azubis im neuen Ausbildungsjahr ins BZ, vier von ihnen wie beispielsweise das FEV Dauerlaufprüfzentrum oder die Crystalox Solar, zum ersten Mal. Mit 38 neuen Azubis ist Bayer Bitterfeld das Unternehmen, das die meisten Lehrlinge im Schuljahr 2009 / 10 in das Bildungszentrum schickt, gefolgt von Orbita Film Weißandt-Gölzau mit 14 Azubis. Die meisten Firmen jedoch haben dieses Jahr einen, höchstens jedoch vier Lehrlinge eingestellt. Bedingt durch die aktuelle wirtschaftliche Situation und die demographische Entwicklung ist die Anzahl der Azubis in diesem Jahr zurückgegangen. Waren es 2008 noch 156 Mädchen und Jungen, die einen Vertrag mit dem Bildungszentrum unterschrieben, sind es 2009 fast 50 weniger.
 
Heil wies zur Eröffnung des Ausbildungsjahres im Bildungszentrum darauf hin, dass die hier ausgebildeten künftigen Facharbeiter das Zeug haben, überall in Europa arbeiten zu können. Dennoch appellierte er: "Nutzen Sie die Vorzüge des hiesigen Standortes." Das sieht auch Bayer-Bitterfeld-Geschäftsführer Christian Schleicher so. "Die Chemie", sagte er, "ist eine zukunftsträchtige Branche, die die Welt seit mehr als 120 Jahren maßgeblich bestimmt."